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Geschichte und Hintergründe

Die Gesellschaft für Kultur- und Denkmalpflege – Hessischer Heimatbund e.V. - so die Bezeichnung seit 1997 – wurde 1909 als Verein Naturdenkmalschutz in Kurhessen und Waldeck auf Anregung des Bezirkskommunalverbandes Kassel ins Leben gerufen. Geburtshelfer war dabei der wenige Jahre zuvor (1904) gegründete Deutsche Bund Heimatschutz. In ihm waren auch in Hessen schon eine Anzahl von Vereinen und Einzelpersonen Mitglied geworden; seiner Vereinspolitik entsprach es jedoch, die lokalen Bestrebungen der Heimatschutz-bewegung auf regionaler Basis zu bündeln und diese Vereinigungen auf Landes- und Regierungsbezirksebene gleichsam zur organisatorischen Mittelinstanz des Bundes Heimat- und Naturschutz, der ein „Verein der Vereine“ sein sollte, auszubauen.

 
 

Im preußischen Teil Hessens war das im Regierungsbezirk Kassel mit dem Verein Naturdenkmalschutz gelungen; im Großherzogtum Hessen (-Darmstadt) mit dem 1906 gegründeten „Hessischen Verein für ländliche Heimatpflege, Wohlfahrts- und Kulturpflege“. Dagegen sind im Regierungsbezirk Wiesbaden, also im Nassauer Land, die Vereinigungsbestrebungen über schwache Ansätze nicht hinausgekommen.

In dieser historischen Dreigliederung Hessen - Kassel (oft als „Kurhessen“ bezeichnet), Darmstadt und Nassau spiegeln sich ebenso wie in den wechselnden Vereinsnamen und Satzungen, die Probleme einer die innerhessischen Regionalgrenzen überschreitenden Vereinsgeschichte und ihrer Tätigkeitsfelder wider. Der Kasseler Verein erweiterte seinen Namen schon 1911 um den Heimatschutz, 1928 wurde der Naturdenkmalschutz daraus gestrichen, und 10 Jahre später, 1938, wählte man die knappere und für unterschiedliche Tätigkeiten offenere Bezeichnung „Heimatbund“, die bis 1997 in Gebrauch blieb.

Naturschutz und Landschaftsschutz sind im Hessischen Heimatbund und seinen Vorläufern seit den Anfängen nicht vernachlässigt worden, der Schwerpunkt lag jedoch immer auf der Kultur- und Denkmalpflege. Dafür stehen am Beginn der Vereinsgeschichte die Namen der hessischen Maler Carl Bantzer und Otto Ubbelohde, die beide auch an der Gründung des Deutschen Bundes Heimatschutz beteiligt waren. Als der Verein nach den Notjahren des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegzeit, in denen seine Aktivitäten fast völlig zum Erliegen gekommen waren, 1928 praktisch neu gegründet wurde, war es wieder Carl Bantzer in Verbindung mit dem Kunsthistoriker Richard Hamann und dem Kasseler Bezirkskonservator Friedrich Bleibaum, die die Richtung bestimmten. Insbesondere Friedrich Bleibaum, seit 1928 stellvertretender Vorsitzender, verstand es, seine dienstliche Stellung als Bezirkskonservator in fruchtbarer Weise mit der Arbeit des Heimatbunds zu verbinden und für ihn und durch ihn zu wirken. Dazu hat nicht wenig beigetragen, daß er dem Verein gleichsam die institutionalisierte Dauerförderung durch den Bezirkskommunalverband sichern konnte. Zudem ist es ihm gelungen, auch unter der Herrschaft des Nationalsozialismus das traditionelle Profil des Heimatbunds zu wahren und die schon 1933 einsetzenden Gleichschaltungsversuche weitgehend erfolgreich abzuwehren.

Nach 1945 konnte man in Kassel ohne Schwierigkeiten weiterarbeiten, ja, mit neuem Schwung ans Werk gehen. Durch die Person Bleibaums war die Kontinuität gesichert, und viele der 1933 verdrängten Mitglieder stellten sich wieder zur Verfügung. In Südhessen gestalteten sich die Wiederbelebungsversuche jedoch weit weniger erfolgreich: 1971 wurden die Reste des Darmstädter Vereins vom - „kurhessischen“ - Kasseler Heimatbund übernommen, der dadurch erstmals ohne alle Einschränkungen als „Hessischer Heimatbund“ firmieren konnte – mit dem Anspruch und Auftrag für das ganze Bundesland Hessen zuständig zu sein.

Gravierende Auswirkungen auf die Struktur und Organisation des Hessischen Heimatbunds zeitigte die 1952 erfolgte Auflösung der Bezirkskommunalverbände im neuen Bundesland Hessen. Mit diesem Schritt wurde dem Heimatbund – im Gegensatz zur Mehrzahl seiner Schwestervereine, die als von der öffentlichen Hand getragene Landesverbände agieren - gewissermaßen der institutionelle Boden unter den Füßen weggezogen. Der Hessische Heimatbund ist dadurch zu einem zu einem selbstfinanzierten Mitgliederverein geworden.

Daß es ihm gleichwohl gelungen ist, unter diesen schwierigen Bedingungen nicht nur zu überleben, sondern immer wieder neue Ansätze zu wagen und mit Erfolg durchführen zu können, verdankt er der Beharrlichkeit und dem Elan seiner Mitglieder und den Förderern und Spendern, die von der Wichtigkeit seiner Arbeit in der modernen Gesellschaft überzeugt werden konnten.

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